Dienstag, 4. Juli 2017

Marokkanisch gewürztes Graupenrisotto

Marokkanisch gewürzte Perlgraupen
Wer Graupen nur als glitschige Einlage in Suppen kennt, sollte unbedingt mal Graupen als Alternative zu Reis probieren. Was sind Graupen eigentlich? Es sind polierte Gerstenkörner. Da beim Polieren wie bei weißem Reis die Schale der Körner entfernt wird, und da damit natürlich auch die in der Schale enthaltenen Vitamine, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffe (auch als Phytamine bezeichnet) verloren gehen, sind sie auch nicht im eigentlichen Sinne vollwertig. Trotzdem kommen sie praktisch auf die gleiche Dichte an diesen Mikronährstoffen wie Natur- also unpolierter Reis. Ihr hoher Stärkegehalt macht sie ähnlich cremig wie Rundkornreis.

In diesem Rezept werden die Perlgraupen marrokanisch gewürzt, wobei ich eine als "Ras-el-Hanout" bezeichnete Gewürzmischung verwende. Da "Ras-el-Hanout" eigentlich nur arabisch für "Kopf des Hauses" ist, also sozusagen die Mischung des Hauses bezeichnet, gibt es ebensowenig das Ras-el-Hanout wie es das Curry-Gewürzpulver gibt. Meine Mischung besteht aus Kurkuma, Koriander, Piment, Zimt, Chillies, Pfeffer, Kardamom, Ingwer, Kreuzkümmel, Fenchel, Muskat, Sternanis, Orangenschalen, Bockshornkleesaat und Lorbeerblättern.

Das besondere Extra gibt hier ein bisschen Safran. Eine Studie mit Demenzpatienten legt nahe, dass Safran in der Lage ist, den kognitiven Abbau bei Alzheimer-Demenz zumindest über einen kurzen Zeitraum zu stoppen. Diese Studie ist zugegebenermaßem mit Vorsicht zu genießen: Sie wurde ausgerechnet von Forschern des Landes veröffentlicht, welches der mit Abstand größte Exporteur von Safran ist: der Iran. Außerdem war die Studiengruppe mit 64 Probanden sehr klein und der Untersuchungszeitraum mit 16 Wochen für eine langsam fortschreitende chronische Erkrankung wie die Alzheimer-Demenz ziemlich kurz. In jedem Fall ist Safran nicht schädlich und gibt diesem Gericht wie auch allen Reisgerichten eine besondere Geschmacksnote. 

Aber genug der Vorrede, hier nun endlich das Rezept:

Zutaten:
  • 1,5 Tassen mittelgroße Perlgraupen
  • 0,75 Liter Gemüsebrühe ohne extrahierte Fette oder Wasser
  • 2 Zwiebeln
  • 1 Knoblauchzehe
  • 3 mittelgroße Karotten
  • 3 Stangen Sellerie
  • 250 g weiße Bohnen aus Glas, Dose oder aufgetaut
  • 1 EL Ras-El-Hanout Gewürzmischung (alternativ: Curry-Gewürzpulver)
  • 1 TL geriebene Zitronenschale (nur von ungespritzten Zitronen, z.B. Bio-Zitronen)
  • 3-4 Safranfäden (optional)
  • 1 Bund Koriander oder Petersilie
  • Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Die Zwiebeln und den Knoblauch in kleine Stücke hacken und in einem mittelgroßen Topf in wenig Wasser andünsten, bis die Zwiebeln glasig sind. Nach Bedarf immer ein bisschen Wasser nachgießen. Die Karotten und den Sellerie in kleine Stücke schneiden. Brühe bzw. Wassser, Graupen, Karottenstücke, Selleriestücke, Zitronenschale und Ras-El-Hanout-Gewürzmischung ebenfalls in den Topf geben und alles bei höchster Stufe zum Kochen bringen. Hitze auf Mittel stellen und das Ganze für etwa 15 Minuten köcheln lassen. Hitze auf Pünktchen stellen und nochmal 10 Minuten ausquellen lassen. Dabei gelegentlich umrühren und bei Bedarf etwas Wasser nachgießen. Dann Hitze abstellen.
Zum Schluss Koriander und Petersilie hacken und Safranfäden zermörsern oder mit den Fingern zerreiben. Beides gemeinsam mit den Bohnen unterheben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.

Tipp: Dazu passt gut noch ein grünes Gemüse wie z.B. dampfgegarter Brokkoli.

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