Donnerstag, 12. Dezember 2013

Nachtrag zu "Echt-Pelz ist wieder 'in'. Wie reagieren?"

Nachdem ich meinen letzten Beitrag zur neuen Echt-Pelz-Mode geschrieben hatte, bin ich noch auf einen Spot mit Peter Maffay zum selben Thema gestoßen, der wohl letztes Jahr in den Kinos gezeigt worden sein muss. Dem Resultat zufolge kann die Verbreitung nicht so groß gewesen sein, sonst würde heute nicht jede und jeder Dritte Jacken mit Pelzbesatz tragen, ohne sich über dessen Herkunft informiert zu haben.

Um also vielleicht noch nachträglich etwas zur Verbreitung dieses Spots beizutragen, verlinke ich ihn hier gleich einmal. Empathiefähige Menschen seien gewarnt, dass darin auch die Grausamkeiten an Tieren gezeigt werden, die für diesen Steinzeit-Look verübt werden. Wer das nicht sehen mag, sollte sich den Spot gar nicht ansehen oder rechtzeitig wegschauen:


Wahrscheinlich war ich in meinem letzten Beitrag zu diesem Thema auch etwas zu harsch gegen die Träger. (Es macht mich einfach furchtbar wütend, wenn ich sehe, dass mit Bewusstsein ausgestattete, zu Freud und Leid fähige und ganz und gar wehrlose Mitwesen völlig unnötigerweise den grausamsten Qualen ausgesetzt werden.)

Als ich eine Kollegin auf den Pelzbesatz an ihrer Jacke ansprach, war sie fast hundertprozentig sicher, dass das Kunstpelz sein müsse, weil die Jacke ja nicht sehr teuer gewesen sei. Ich meine aber, darin ein Unterfell erfühlt zu haben, was ein klarer Beweis für Echtpelz wäre. In vielen Köpfen steckt also noch die alte Gleichung "Echt-Pelz = teuer", die aber nicht die schier endlosen Möglichkeiten der Billigproduktion im deregulierten und liberalisierten Welthandel berücksichtigt. Die Industrie nutzt diese alten Vorstellungen und die Arglosigkeit der Verbraucher schamlos aus. Schade ist halt nur, dass wir Verbraucher es ihr auch so verdammt leicht machen.

Ich werde versuchen gegenzusteuern, in dem ich Freunde, Verwandte und Kollegen, die pelzbesetzte Jacken tragen weiterhin freundlich darauf hinweise, dass sie da möglicherweise etwas tragen, was sie selbst nicht gut heißen.

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