Sonntag, 29. September 2013

Fettarme vegane Ernährung verjüngt Zellen (jedoch nicht in der deutschsprachigen Presse)

Ich möchte hier auf eine neue Pilotstudie von Dr. Dean Ornish hinweisen, die leider in der deutschsprachigen Presse nur halbwahr, also im Endeffekt falsch wiedergegeben wurde, z.B. in der Zeitung Welt aus dem Axel-Springer-Verlag Diese Zeitung bringt vegane Ernährung notorischerweise immer wieder in Zusammenhang mit irgendwelchen Sektierereien und unterdrückt konsequenterweise natürlich alle Nachrichten, die die gesundheitlichen Vorteile einer veganen Ernährung belegen.

Dr. Ornish untersuchte eine Gruppe von 35 Patienten mit nicht-gefährlichem Prostatakrebs, die unter langfristiger ärztlicher Beobachtung standen. Zehn dieser Patienten bekamen  die Anweisung, sich regelmäßig zu bewegen, an Entspannungskursen teilzunehmen und sich ausschließlich fettarm, vollwertig und vegan zu ernähren. (Die Zeitung Welt erwähnt nur das Attribut "vollwertig" und unterschlägt damit das Entscheidende. Es soll wohl kein Leser und auch kein Mann mit Prostatakrebs auf die Idee kommen, auf Fleisch und Milchprodukte zu verzichten, obwohl gerade letztere in einem eindeutigen, mehrfach belegten Zusammenhang mit Prostatakrebs stehen.)

Das Ergebnis: Die Telomere, also die "Schutzkappen" an den Enden der Chromosomen, hatten sich bei der Gruppe mit der beschriebenen Lebensstiländerung nach der fünfjährigen Beobachtungszeit nicht nur langsamer verkürzt, sondern sogar tatsächlich verlängert. Bislang galt die Verkürzung der Telomere als unausweichlicher Nebeneffekt des fortschreitenden Alters, etwa wie bei einer abbrennenden Kerze.

Die Länge der Telomere ist ein Indikator des biologischen Alters einer Zelle. Verkürzte Telomere gelten unter anderem als Risikofaktor für die Krebsentstehung.

Dr. Ornish will das Experiment nun mit einer größeren Kontrollgruppe wiederholen.

Auch wenn diese Pilotstudie aufgrund der geringen Teilnehmerzahl statistisch betrachtet noch nicht endgültig beweist, dass eine fettarme, vollwertige und vegane Ernährung im Verbund mit Bewegung und Entspannungstraining immer
diesen zellenverjüngenden Effekt hat, so ist sie doch ein weiteres Puzzlestück, das zusammen mit zahlreichen anderen Puzzlestücken wie z.B. der IGF-I-Spur in das große Bild passt: Eine vollwertige, fettarme und pflanzliche Ernährung hilft, zahlreiche gesundheitliche Risiken zu minimieren und insgesamt die biologische Alterung zu verlangsamen.

Sonntag, 22. September 2013

Wohl bekomm's

Beim Mittagessen mit Tierverbrauchern (also denen, die in Veggie-Kreisen fälschlicherweise oft als "Omnivoren" bezeichnet werden, obwohl das eine biologische, auf ganze Arten bezogene Kategorie ist) komme ich mittlerweile mit dem üblichen Essensspruch "Guten Appetit" in ein Dilemma, bei dem ich mich zwischen Höflichkeit und Ehrlichkeit entscheiden muss. Wenn ich nämlich denen, deren Essen Tierteile, Milchprodukte oder Eier enthält, einen guten Appetit wünsche, bin ich zwar höflich, aber nicht ehrlich. Ich weiß zwar (auch aus eigener Erfahrung), dass man auf Tierprodukte Appetit haben kann und dass einem deren Verzehr auch Genuss bereiten kann, aber da ich mittlerweile mit den negativen Folgen dieses Verzehrs für Tiere, Umwelt und Gesundheit vertraut bin, und da der kurze Genuss meines Erachtens nach diese Folgen nicht aufwiegen kann, wünsche ich eigentlich auch niemandem einen guten Appetit auf diese Produkte.

Jedoch glaube ich, aus diesem Dilemma einen Ausweg gefunden zu haben: Den schönen alten Essensspruch "Wohl bekomm's" kann ich nämlich auch ohne zu Heucheln aussprechen. Ich weiß zwar, dass Tierprodukte niemandem bekommen. Nicht den Tieren, deren Produkte verzehrt werden, nicht der Umwelt, die für die Tiermast ruiniert wird, und auch nicht der Gesundheit der Menschen, die Tierprodukte verzehren. Aber ich kann ja trotzdem wünschen, dass es so wäre. Also etwa in dem Sinne: "Ich wünschte, dass Dein Genuss auch ohne Leid und Schäden für die Umwelt sowie für Deine Gesundheit möglich wäre."

Sonntag, 15. September 2013

Schnelle Beerenpolenta

Schnelle Beerenpolenta
Meine Ernährung ist recht (voll)getreidelastig: Morgens gibt es einen über Nacht gequellten Frischkornbrei, abends oft Vollkornbrot mit verschiedensten veganen und ölfreien Aufstrichoptionen (z.B. selbstgemachtem Hummus), zwischendurch gerne mal Dinkelflakes oder andere Getreideflocken. Wenn ich mir dann mal eine einfache süße warme Mahlzeit machen möchte, möchte ich mir nicht auch noch Grießbrei auf der Basis von Weizen machen. Da ist Polenta auf der Basis von Mais eine schöne Alternative. Diese hier kann durch die hinzugefügten Beeren (je nach Beerenart) die verschiedensten Farben von rötlich über violett bis blau annehmen und bekommt durch diese auch viele gute pflanzliche Sekundärstoffe.

Zutaten (2 Portionen):
100 g Schnellkoch-Polenta
400 ml Pflanzeneiweißdrink (auf Basis von Hafer, Soja, Reis oder sonstigem)
Wasser nach Bedarf
5 Trockenfeigen
150 g Beeren (z.B. Johannisbeeren, Brombeeren, Blaubeeren oder Himbeeren /frisch oder tiefgekühlt)
1 Prise Salz
etwas geriebene Zitronenschale

Zubereitung:
Den Pflanzeneiweißdrink in einen Topf gießen. Die Trockenfeigen  entstielen, in kleine Stückchen schneiden und hinzugeben. Den Drink auf höchster Stufe erhitzen bis er siedet. (Wie bei Milch besteht die Gefahr des Überkochens.) Nun die Hitze abstellen, den Topf von der Platte nehmen, die Zitronenschale und die Prise Salz hinzufügen und unter ständigem Rühren mit einem Schneebeesen die Schnellkochpolenta dazu geben. (Insbesondere nicht die Topfkanten am Boden vergessen!) Den Topf noch einmal auf die noch heiße Platte setzen und unter weiterem Rühren die Polenta noch einmal kurz aufkochen. Wenn der Brei zu dick wird, nach Bedarf etwas Wasser nachgießen und weiterrühren. Topf wieder von der Platte nehmen, Beeren hinzufügen und noch einmal kurz durchrühren. (Tiefkühlbeeren tauen durch die Wärme sofort auf.)