Samstag, 10. August 2013

Supereinfache, köstliche, ölfreie Veggie-Bolognese


Dieses Rezept ist durch einfaches Experimentieren entstanden und um so mehr war ich davon überrascht, wie gut das Ergebnis schmeckte. Diese Veggie-Bolognese muss sich hinter keiner Bolognese mit Gehacktem aus toten Tieren verstecken.

Sie enthält kein Soja-Granulat aus texturiertem Sojaprotein, das man durchaus auch als hochprozessiertes und potenziell gesundheitsschädliches Junk-Food sehen muss, da bei seiner Herstellung die Sojabohnen in ihre verschiedenen Bestandteile, nämlich das Fett einerseits und das hochkonzentrierte Protein andererseits, zerlegt werden und letzteres dann industriell mit Protrudern unter Hochdruck in seine Form gebracht wird. Grünkernschrot wäre natürlich eine wirklich vollwertige Alternative, kann aber leider geschmacklich nicht so richtig konkurrieren.

Stattdessen nutze ich Tofu, der in überschaubar vielen Schritten über die Sojamilch aus der ganzen Bohne gewonnen wird. Diese Schritte sind so einfach, dass man Tofu mit normalem Küchengerät im Prinzip sogar auch zuhause produzieren kann. Zugegebenermaßen fällt bei der Herstellung von Sojamilch das sogenannte Okara als Nebenprodukt ab, dass auch viele der guten Ballaststoffe und der wertvollen Stärke aus der Sojabohne enthält. Damit sind Sojamilch und Tofu zwar pflanzliche, aber nicht wirklich vollwertige Lebensmittel. Generell ist das Protein der Sojabohne in seiner Aminosäurezusammensetzung so nah an der von tierischem, also auch menschlichem Gewebe, dass Sojaprodukte im Übermaß ebenso wie tierische Produkte zu einer Erhöhung des IGF-I-Spiegels beitragen können, was wiederum das Wachstum von Tumoren begünstigen kann. Wie Dr. Michael Greger in einem Video auf Nutritionfacts.org aufführt, müsste man als Veganer jedoch täglich siebenmal Sojaprodukte konsumieren, um auf die gleichen IGF-I-Spiegel wie Tierkonsumenten zu kommen. Also gilt für Tofu: Gelegentlicher Verbrauch ist für Veganerinnen und Veganer kein Problem, übermäßiger hingegen nicht ratsam.

Nun aber endlich zum eigentlichen Rezept:

Zutaten:
700 g Tomatenpassata
1 Zwiebel
1-2 Knoblauchzehen (je nach Größe und eigener Geschmacksvorliebe)
3 Stangen Sellerie
150 Gramm Räuchertofu
2 EL getrocknete italienische Kräuter
1-2 EL gehackter Basilikum (frisch oder tiefgekühlt)
Salz und Pfeffer

Zubereitung:
Die Zwiebeln, die Knoblauchzehe und die Selleriestangen klein hacken. Den Räuchertofu auf einem großen Teller mit einer Gabel in kleine Krümel zerdrücken.
Die Zwiebeln und den Knoblauch in einem Topf auf höchster Stufe in Wasser dünsten, bis die Zwiebeln leich glasig sind. Den klein gehackten Sellerie hinzugeben und nocheinmal ca. 5 Minuten mitdünsten, nach Bedarf Wasser nachgießen. Dann den zerkrümelten Tofu hinzufügen, alles ordentlich verrühren und noch einmal ca. 5 Minuten dünsten. Wieder nach Bedarf Wasser nachgießen.
Nun die Tomatenpassata hinzugeben und alles bei mittlerer Hitze ca. 10 Minuten köcheln lassen.
Zum Schluss die italienischen Kräuter und den Basilikum hinzugeben.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Hierbei mit dem Salz nicht unbedingt zu sehr geizen, da es insbesondere den Geschmack des Gemüses zur vollen Geltung bringt.

Tipp: Die Sauce kann natürlich auch noch durch ganze oder klein geschnittene Oliven ergänzt werden.
Frisch vor dem Essen kann ein bisschen über die Sauce gestreute Würzhefe als gesunde Alternative zu Parmesan dienen.

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