Mittwoch, 26. Juni 2013

Kartoffel-Apfel-Gratin

Kartoffel-Apfel-Gratin
Kartoffel-Apfel-Gratin
Hier noch mit ein paar Auberginen-
scheiben und etwas Rosmarin aufgepeppt
Dass Erdäpfel und Äpfel gut miteinander harmonieren, sieht man an traditionellen Rezepten wie Kartoffelpuffern mit Apfelmus und dem rheinischen "Himmel und Ääd". Diese Harmonie kann man sich auch beim Kartoffelgratin zunutze machen, indem man unter die Kartoffelscheiben ein paar Apfelscheiben mischt. (Das Rezept hat eigentlich erst ab September Saison, wenn man wieder frische Äpfel aus unseren Breitengraden bekommt. Zwar gibt es auch jetzt im Sommer noch Äpfel aus Deutschland zu kaufen, jedoch stammen diese aus dem Vorjahr und haben aufgrund der langen Lagerung momentan meist sogar eine schlechtere CO2-Bilanz als Äpfel aus Übersee.)


Zutaten:
750 Gramm Kartoffeln
2 mild-säuerliche Äpfel
100 g Räuchertofu
Universelle Gratin-/Auflaufsauce

Zubereitung:
Zunächst die universelle Gratin-/Auflaufsauce zubereiten. Die Kartoffeln und Äpfel schälen und in Scheiben schneiden. Den Räuchertofu in kleine Würfel schneiden. (Ca. 0,5 cm Kantenlänge.)

Die Kartoffel- und Apfelscheiben in einer Auflaufform schichten. (Z.B. wie Dachziegel - der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.) Wenn man mag, kann man auch weitere zum Backen geeignete und in Scheiben geschnittene Gemüse wie Auberginen oder Kohlrabi mit einarbeiten. Die Räuchertofuwürfel darüber streuen. Die universelle Auflauf-/Gratinsauce gleichmäßig über alles andere verteilen. (Sie sollte die bei der Schichtung enstandenen Zwischenräume weitgehend ausfüllen.)

Nun das Ganze in den auf 200 Grad Celsius vorgeheizten Ofen schieben und 40 bis 45 Minuten backen.

Universelle Gratin-/Auflaufsauce

Die hier beschriebene Auflaufsauce ist cremig und durch die Würzhefe umami-würzig-lecker. Dennoch ist sie keine Ernährungssünde, sondern liefert bei geringer Kaloriendichte viele Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. (Die Würzhefe ist insbesondere reich an B-Vitaminen und die Kraft des vollen Getreidekorns ist ja seit langem allgemein bekannt.)

Zutaten:
  • 250 ml warmes Wasser
  • 5 EL Vollkornweizenmehl
  • 100 ml Pflanzeneiweißdrink (z.B. Hafer-, Soja- oder Mandeldrink)
  • 1 Zwiebel
  • 1 große Knoblauchzehe
  • 1 TL Senf
  • 1/2 TL Kurkumapulver
  • 4 EL Würzhefe
  • Salz und Pfeffer
  • 1 Messerspitze geriebene Muskatnuss
Zubereitung:
Die Zwiebel und den Knoblauch klein hacken und in einem kleinen Topf bei höchster Stufe drei bis fünf Minuten in Wasser andünsten. (Siehe hier.) Das Vollkornweizenmehl in einer Tasse mit hinreichend viel kaltem Wasser zu einer halbflüssigen Masse verrühren und in den Topf geben. Zügig den viertel Liter warmes Wasser hinzugeben und das Ganze und ständigem Rühren mit einem Schneebesen zum Kochen bringen. (Die Sauce dickt an.)
Nun die Hitze abstellen und den Pflanzeneiweißdrink, die Würzhefe, den Senf und das Kurkumapulver hinzugeben.
Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.

Hinweis:
Soll die Sauce nicht zum Überbacken eines Gratins oder Auflaufs, sondern z.B. noch am Folgetag als Pasta-Sauce a lá Carbonara verwendet werden, so muss sie unbedingt noch einmal bei hoher Stufe erhitzt werden. Anderenfalls arbeitet die Hefe weiter und macht sie binnen eines Tages ungenießbar.

Sonntag, 23. Juni 2013

Tipp: Leinsamen selber schroten

In meinem letzten Tipp habe ich beschrieben, warum Samen, Nüsse, Oliven  und andere pflanzliche Lebensmittel mit höherem Fettanteil die bessere Alternative zu Pflanzenölen sind und man letztere besser vermeiden sollte. Insbesondere für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Omega-3-Fettsäuren (vor allem Alpha-Linolensäure) und Omega-6-Fettsäuren (vor allem Linolsäure) ist es gut, letztere nur in Maßen zu konsumieren, was bei der Verwendung von Pflanzenölen oft schon nicht mehr möglich ist.

Von den Omega-6-Fettsäuren nimmt man über ganze Pflanzen schon automatisch die empfohlene Menge von 2,5 Prozent des Gesamtenergiebedarfs auf. (Z.B. über Vollgetreide.) Bei den Omega-3-Fettsäuren kann man hingegen noch etwas nachhelfen: Sie sind nur in ganz bestimmten pflanzlichen Lebensmitteln in nennenswerten Anteilen enthalten. Neben Walnüssen, Spinat und speziellen Mikroalgen zählen dazu vor allem Leinsamen, die sich wunderbar in viele Mahlzeiten intergrieren lassen, z.B. in das morgendliche Müsli, den morgendlichen Frischkornbrei oder in Selbstgebackenes wie Brot oder Pizza.

Dummerweise können Leinsamen den Körper vollkommen unverdaut passieren, wenn sie im Ganzen aufgenommen werden. Die Inhaltsstoffe können dann nicht verwertet werden. Um aus Leinsamen also einen Nutzen für die Ernährung ziehen zu können, müssen sie in geschroteter Form gegessen werden. Nun könnte man sie zwar auch fertig geschrotet im Laden kaufen, jedoch hat dies wieder einen anderen Nachteil: Omega-3-Fettsäuren oxidieren sehr schnell, d.h. sie werden schnell ranzig. Dann können sie ebenfalls mehr schaden als nutzen. Bei fertig geschroteten Leinsamen im Laden weiß man nie so genau, wie lange sie dort schon stehen und wie weit ihre Verranzung damit schon fortgeschritten ist.

Dazu gibt es eine einfache Lösung: Eine kleine elektrische Kaffemühle mit Schlagwerk eignet sich hervorragend, um damit ganze Leinsamen selber zu schroten. Sie ist für wenig Geld (so ab ca. 15 Euro) erhältlich und sieht z.B. so aus:
Kaffeemühle
Mit so einer Kaffemühle kann man sich jeweils einen Wochenvorrat an Leinsamen (d.h. so ca. 2 Teelöffel pro Tag) schroten und diesen dann in einem geeigneten Behältnis im Kühlschrank aufbewahren. Jeden Tag entnimmt man dann die benötigte Menge, um sie z.B. dem Müsli zuzufügen.

Damit sind die Leinsamen zum einen vom Körper verwertbar und zum anderen gleichzeitig auch möglichst frisch und unranzig.

Auf NutritionFacts.org  werden unter http://nutritionfacts.org/video/flaxseed-vs-prostate-cancer/ übrigens mehrere neuere Studien zitiert, wonach der tägliche Konsum von Leinsamen bei Männern wohl aufgrund der darin enthaltenen Lignane auch zur Bekämpfung von Prostatakrebs in bestimmten frühen Stadien nützlich ist.

Dienstag, 18. Juni 2013

Tipp: Pflanzenöl vermeiden

Auch unter Veganern ist die Vorstellung weit verbreitet, dass pflanzliche Öle unbedingt zu einer ausgewogenen Ernährung gehörten.

Diese Vorstellung ist etwas merkwürdig, da ja alle pflanzlichen Öle auch in den Pflanzen enthalten sind, aus denen sie herausgepresst wurden, dort aber gleich noch im Verbund mit wertvollen sekundären Pflanzenstoffen, Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen stehen. Pflanzliche Öle sind das reine,  aus den jeweiligen Pflanzen herausgepresste und konzentrierte Fett. (Von den wertvollen Begleitstoffen bleibt lediglich das Vitamin E im nennenswerten Maß im Öl erhalten.) Somit sind Pflanzenöle für Fett das, was weißes Mehl und Kristallzucker für die Kohlehydrate sind: Weitgehend leere Energie - und damit letztlich Junk.

Durch den Konsum dieses pflanzlichen Junks steigt der Anteil von Fett an der Gesamtenergiemenge der Nahrung auf über 20 (bei den meisten sogar über 30) Prozent und übersteigt damit bei weitem den entsprechenden Anteil an naturbelassener pflanzlicher Nahrung, der üblicherweise nur etwa 10 Prozent beträgt. (Wenn Nüsse, Samen, Avocados und Kokosnüsse nicht überrepräsentiert sind.) Für das überschüssige Fett in der Nahrung hat der Körper keine direkte Verwendung. Er lagert es stattdessen in den Fettdepots der Körpers ein und wandelt es zudem in vom Körper nicht direkt benötigtes Cholesterin um, das dann im Blut durch die Arterien wandert und sich in deren Wänden als Plaque ablagert. Der hohe Fettanteil der typischen westlichen Nahrung ist also der Grund dafür, dass in unserem Kulturkreis auch schon Jugendliche eine beginnende Arteriosklerose aufweisen und diese bis ins höhere Alter immer weiter fortschreitet, in dem sie dann zu Herzinfarkt, ischämischem Schlaganfall oder vaskulärer Demenz führen kann. (Im ländlichen China der 70er Jahre aber auch im Japan der 60er Jahre, wo der Anteil der Fette an der Gesamtnahrungsenergie im Schnitt deutlich unter 20 Prozent lag, waren diese Krankheiten extrem selten. Ebensoselten gab es dort Menschen mit Typ-II-Diabetes, wobei die auslösenden Mechanismen hierbei jedoch andere sind.)

Aber die Mittelmeer- oder mediterrane Ernährung mit ihrem vielen Olivenöl soll doch so gesund für das Herz sein? Irrtum: Die entsprechenden Studien wie z.B. die bekannte Lyon Diet Heart Study fanden lediglich heraus, dass die bis in die Fünfziger Jahre im Mittelmeerraum praktizierte Ernährung zu weniger koronaren Herzerkrankungen führte, als die im gleichen Zeitraum in Mitteleuropa und Nordamerika praktizierte Ernährung mit ihren zahlreichen tierischen Fetten. Zu dieser Zeit bestand die mediterrane Ernährung (z.B. auf Kreta) aber vor allen Dingen aus Gemüse. Der Anteil von Fetten an der Gesamtnahrungsenergie war daher im Mittelmeerraum trotz des verwendeten Olivenöls geringer als in Mitteleuropa. Die mediterrane Ernährung war also wegen des vielen Gemüses und nicht wegen, sondern trotz des Olivenöls immer noch herzgesünder als die hierzulande praktizierte Ernährung. Es ist ein im wahrsten Sinne des Wortes fataler Fehlschluss zu glauben, man könne eine herzschädigende Ernährung irgendwie dadurch herzgesünder machen, dass man über sein ohnehin schon unausgewogenes Essen nochmal immer eine gute Portion Olivenöl kippt, oder z.B. sein Brot aus weißem Mehl noch mal in selbiges tunkt.

Dr. Caldwell B. Esselstyn erläutert in seinem Buch "Prevent an Reverse Heart Disease" ("Herzerkrankungen vermeiden und umkehren") zudem, dass der Konsum von Pflanzenölen (im Gegensatz zum Konsum ganzer Pflanzen) zu entzündlichen Prozessen in der Endothelschicht der Arterien führt, die dort ebenfalls die Ablagerung von Plaque begünstigen. Außerdem wird dadurch die Bildung von Stickstoffmonoxid in der Endothelschicht behindert, was diese über mehrere Stunden nach der Mahlzeit messbar unelastischer macht.

Einen kompletten Vortrag von Dr. Caldwell B. Esselstyn zum Thema gibt es -leider nur auf Englisch- unter dem Titel "Make yourself heart-attack proof" (etwa "Schützen Sie sich sicher vor Herzinfarkt") auf YouTube:



All diese Gründe sollten bereits vollkommen ausreichen, pflanzliche Fette nur über die sie enthaltenden Pflanzen aufzunehmen. Es gibt aber noch einen weiteren: Pflanzliche Öle sind entweder leicht verderblich (wie z.B. Leinöl, das wegen seines hohen Anteils mehrfach ungesättigter Fettsäuren schnell ranzig wird) oder haben einen zu hohen Anteil von Omega-6-Fettsäuren im Verhältnis zu den enthaltenen Omega-3-Fettsäuren (wie z.B. Sonnenblumenöl). Dadurch haben Veganer, die ölhaltige Lebensmittel konsumieren, im Durchschnitt in ihrer Nahrung ein sehr ungünstiges Omega-6-zu-Omega-3-Verhältnis von ca. 20. Empfohlen wird hierfür aber ein maximaler Wert von 4, weil anderenfalls die Bildung von DHA, einer für viele Körperfunktionen sehr wichtigen langkettigen Omega-3-Fettsäure, behindert wird. Das ist übrigens genau die Fettsäure, die in fettigem Fisch enthalten ist, und auf der der gute Ruf von Fisch beruht. Fische bilden sie aber (im Unterschied zu Säugetieren) nicht selber aus, sondern beziehen sie ihrerseits aus Algen. Normalerweise ist es nicht nötig, DHA direkt aufzunehmen, da der Körper es für gewöhnlich in ausreichendem Maße aus den kurzkettigen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren selbst herstellen kann. Wenn man nun aber glaubt, aus irgendwelchen Gründen die langkettige Omega-3-Fettsäure DHA direkt aufnehmen zu müssen, sind Kapseln mit Algen-DHA allemal die bessere Alternative zu fettigem Fisch und zu Fischölkapseln, da Fisch in der Nahrungskette weiter oben angesiedelt ist und dort auch ein Auffangbecken für all die in den vom Menschen verseuchten Meeren herumschwimmenden Schadstoffe wie Quecksilber, Dioxine und PCB darstellen.  (Diese Schadstoffe sind in den "gereinigten" Fischölkapseln übrigens auch noch enthalten.)

Es gibt im übrigen nur zwei wirklich essentielle Fettsäuren, nämlich die kurzkettige Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure und die kurzkettige Omega-6-Fettsäure Linolsäure. Alle anderen Fettsäuren kann der Körper im Normalfall bei Bedarf auch aus diesen Fettsäuren und Kohlehydraten selbst synthetisieren. Die Linolsäure ist in einer ausgewogenen pflanzlichen Nahrung eigentlich immer in ausreichendem Maße enthalten (sie soll nach den Empfehlungen der DGE ca. 2,5 Prozent der Nahrungsenergie ausmachen), während man bei der Alpha-Linolensäure durchaus noch etwas nachhelfen kann, z.B. mit Leinsamen und Walnüssen. Wie man das mit Leinsamen praktisch umsetzen kann, erläutere ich in meinem nächsten Tipp.

Nachtrag: Der Rat, nur einen geringen Anteil der Gesamtnahrungsenergie aus Fetten zu beziehen, gilt nicht für Säuglinge und Kleinkinder! Im Gegensatz zu älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen haben Säuglinge und Kleinkinder einen Bedarf für besonders energiereiche Nahrung. Die ideale Nahrung für Säuglinge ist ohnehin menschliche Muttermilch, die im Gegensatz zu Kuhmilch einen hohen Fett- aber einen sehr viel niedrigeren Proteinanteil hat. Nichts an der Ernährung von Säuglingen mit Muttermilch widerspricht veganen Grundsätzen! (Es ist deshalb auch schlichtweg anti-vegane Propaganda, wenn in der Presse Fälle von vollkommen irregeleiteten Eltern, die ihren Kindern Muttermilch vorenthalten, in einen Zusammenhang mit veganer Ernährung gestellt werden.)

Mit veganer Ernährung für Stillende, Säuglinge und Kleinkinder habe ich mich nie befasst. Nach den Feststellungen der größten amerikanischen Vereinigung von Ernährungsberatern, der American Dietetic Association (ADA), ist eine gut geplante Ernährung jedoch auch für jede dieser Lebensphasen geeignet. Nach neueren Erkenntnissen könnte man wahrscheinlich vielen Kindern durch den Verzicht auf die Gabe von Kuhmilchprodukten spätere Allergien und vermutlich sogar Typ-I-Diabetes und Multiple Sklerose ersparen. Der Schlüssel ist hier aber das "gut geplant". Bei stillenden Müttern, Säuglingen und Kleinkindern gelten einfach ein paar zu beachtende Besonderheiten, über die sich vegan lebende und essende Eltern gründlich informieren sollten.

Mehr zum Thema:

Mittwoch, 12. Juni 2013

Besser-als-Thunfisch-Salat

Dieser Salat hat von der Konsistenz her gewisse Ähnlichkeit mit einem Thunfisch-Salat und bekommt durch die beigemengten Algenflocken auch einen gewissen Geschmack nach Meer. (Die außerdem noch eine willkommene Portion Jod liefern.)

Auch wenn der dann letztlich nur mit viel Fantasie an Thunfisch erinnert, so ist dieser Mix doch für sich genommen einfach lecker und macht sich auch ganz hervorragend als Füllung für Sandwiches, Brötchen, Teigtaschen oder sonstiges.

Besser als Thunfischsalat ist er, weil für ihn keine Fischbestände geplündert werden und garantiert keine Delfine elend in Netzen ersticken müssen. Darüberhinaus dürfte er auch kaum Schwermetalle, Dioxin oder PCB enthalten.

Besser-als-Thunfisch-Salat auf Brötchen
Besser-als-Thunfisch-Salat hier mit einem gestoasteten
Finn-Brötchen, etwas Salat, Gurken- und Tomatenscheiben
Zutaten:
  • 500 Gramm Kichererbsen (2 kleine Dosen oder aufgetaute aus dem Tiefkühlschrank)
  • 1 große Stange Sellerie kleingeschnitten
  • 1 Gewürzgurke kleingeschnitten (alternativ: 1/4 Salatgurke kleingeschnitten und 1 EL Essig)
  • 1 EL Senf
  • 2 EL Zitronensaft
  • 2 EL Sojasauce
  • 3 EL Natur-Sojajoghurt (optional)
  • 4 EL Nori-Algen-Flocken (entweder als fertige Flocken gekauft oder als mit einer elektrischen Kaffemühle gehackte Sushi-Algen-Blätter)
  • Kleingehackte Petersilie nach Wunsch
  • Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Die Kichererbsen in einer Schüssel mit einer Gabel so zerdrücken, dass noch kleinere ganze Stückchen erhalten bleiben. Nun die anderen Zutaten (außer Salz und Pfeffer) hinzugeben und unterrühren. Mit Salz und Pfeffer (und ggf. weiterer Sojasauce) abschmecken.

Samstag, 8. Juni 2013

Auch Veganer sind Omnivoren - aber keine Tierverbraucher

Bevor sich jetzt jemand aus der Veggie-Gemeinde über den ersten Teil der Überschrift dieses Posts aufregt: Ich behaupte weder, dass vegan lebende Menschen Tierisches essen, noch dass sie es müssen.

Ich möchte aber auf eine in dieser Veggie-Gemeinde verbreitete schlechte Begriffswahl hinweisen (derer ich selbst auch schuldig bin) und eine Alternative vorschlagen. Und diese schlechte Begriffswahl ist für mich die Bezeichnung von Nicht-Veggies als "Omnivoren" oder kurz "Omnis". (Ich bin mir dessen übrigens auch erst durch den Vortrag von Prof. Melanie Joy im Kölner Stollwerck bewusst geworden.)

Diese Benutzung des Begriffs "Omnivoren" ist deshalb falsch, weil auch Veganer und Vegetarier biologisch gesehen Omnivoren sind. Dies heißt übrigens auch nur, dass sie sowohl pflanzliche als auch nicht-pflanzliche Nahrung verdauen können, keineswegs jedoch, dass sie es auch müssen. Selbst die fleischessenden Mitmenschen in unserer Gesellschaft gehen ja im Normalfall nicht davon aus, dass ihre Ernährung ohne Insekten und Maden unvollständig ist, obwohl auch so etwas auf dem Speiseplan der meisten biologischen Omnivoren steht. "Omnivore" ist also wie "Carnivore" und "Herbivore" ein Begriff, der lediglich eine gesamte biologische Spezies nach dem kategorisiert, was sie zu verdauen in der Lage ist.

Genau der Begriff des "Omnivoren", der auch ein Merkmal der Spezies Mensch beschreibt, war es übrigens, der mich jahrzehntelang davon abgehalten hat, meinen Konsum von Tierleichenteilen und anderen Tierprodukten zu hinterfragen. Ich hatte zwar immer zumindest in einer hinteren Ecke meines Bewusstseins ein ungutes Gefühl, wenn bei mir etwas vom toten Tier auf dem Teller lag, habe mich dann aber stets damit beruhigt, dass ich als Mensch eben ein Omnivore sei und dies somit einfach dazugehöre. Damit habe ich den Fleischkonsum vor mir selbst als "normal" und "natürlich" gerechtfertigt, mich also in genau dem Glaubenssystem bestärkt, welchem Melanie Joy mit "Karnismus" endlich einen Namen gegeben hat.
Inzwischen ist mir ja sogar klar geworden, dass eine vollwertige, rein pflanzliche Ernährung (jedenfalls ohne aus Pflanzen erzeugten Junk wie Öl, Zucker und Weißmehl), nicht nur nicht gesundheitsschädlich ist, sondern einen vor Herzinfarkt und Typ-II-Diabetes sicher schützt und das Risiko diverser Krebserkrankungen signifikant senkt. (Und damit das Beste ist, was man noch vor Sport, Nikotin- und Alkoholverzicht für seinen Körper und somit sich selbst tun kann.)
Der Begriff "Omnivore" für Nicht-Veggies verschleiert also, dass man als Mensch eine Wahl hat, ob man andere fühlende Wesen für den eigenen Genuss leiden lässt oder nicht.

Nun könnte man Nicht-Veggies statt als "Omnivoren" auch als "Karnisten" bezeichnen (zumindest "Fleischisten" habe ich schon auf diversen Vegan-Blogs gelesen), um deutlich zu machen, dass diese sich eben auch entsprechend einer Ideologie verhalten, auch wenn diese so allgegenwärtig ist, dass sie damit schon wieder größtenteils unsichtbar wird. Prof Melanie Joy wäre mit dieser Ableitung des Begriffs aber wohl nicht einverstanden, da es ihr nicht um eine Frontenbildung zwischen Veggies und Nicht-Veggies und auch nicht um eine Anklage der letzteren geht. Sie will lediglich das Glaubenssystem "Karnismus" sichtbar machen, damit jeder Mensch die Möglichkeit bekommt, sich in einer freien Entscheidung von diesem System loszusagen. Da dieses System meist weitgehend unsichtbar bleibt, wäre die Bezeichung einzelner als "Karnisten" auch unfair. Jemand, der in einem kulturellen System aufwächst, dass bereits den Rahmen des Denkbaren festlegt und damit alles außerhalb als nicht zulässig denkbar definiert, hat oft gar nicht die Möglichkeit, daraus auszubrechen.

Mein Alternativvorschlag für die künftige Bezeichnung von Nicht-Veggies lautet daher "Tierverbraucher" oder "Tierkonsumenten". Dieser Begriff macht deutlich, dass dem "Tierverbrauch" eine Entscheidung zugrunde liegt, klagt jedoch nicht an. Er hebt auf sachliche Art den Schleier vom System des Karnismus, dass diesen Konsum als nicht hinterfragbar erscheinen lassen soll.

Er lässt sich sogar auf die inkonsequenten "Vegetarier" anwenden, die über den Konsum von Eiern und Tiermilch eben auch zum "Tierverbrauch" beitragen.

Also: Das Gegenteil von Veganerinnen und Veganern bzw. konsequenten Vegetariern (die vielleicht noch Honig, aber eben keine Eier und keine Tiermilch konsumieren) sind nicht "Omnivoren", sondern "Tierverbraucher".

Samstag, 1. Juni 2013

Die neue Aufgeschlossenheit

Als es vor zwei Tagen bei uns aus aktuellem Anlass Kaffee und Kuchen für die nahe Verwandtschaft gab (ich hatte den Kirsch-Ananas-Kokosflocken-Kuchen aus dem "Gabel statt Skalpell"-Begleitbuch gebacken), habe ich mich besonders gefreut, als eine erwachsene Nichte trotz ihres mit Studium und Job schon sehr ausgefüllten Lebens sich die Mühe gemacht hatte, nach einem veganen Rezept gebackene kleine Schokoküchlein mitzubringen. Die kamen dann bei allen Gästen sogar noch etwas besser als mein Kuchen an, der nun mal nicht nur tierprodukt- sondern auch ölfrei war und damit natürlich auch nicht ganz so nah an dem "klassischen" Kuchenkonzept.

Die Reaktion der anderen Gäste reichte vom bekannten Erstaunen ("Wie kann man denn Kuchen ohne Eier und Milch backen?") bis zu wahrer Begeisterung ob des guten Geschmacks.  Da die Mühe sicher vor allem mir galt, habe ich natürlich auch einmal eine Ausnahme von meiner vollwertig pflanzlichen und ölfreien Ernährung gemacht. (Und es hat auch sehr gut geschmeckt.)

Diese Episode hat mir gezeigt, dass es offenbar eine neue Aufgeschlossenheit gegenüber veganer Ernährung auch bei (Noch-)Nicht-Veganern gibt. Tatsächlich glaube ich, dass der Veganismus eine Idee ist, deren Zeit gekommen ist und dass wir Schon-Veganer nur eine Vorhut einer bald viel größeren Minderheit und vielleicht auch irgendwann einer Mehrheit sind.

Natürlich gab es auch wieder mal den üblichen Rückschlag, bei dem ein anderer naher Verwandter seinen jahrzehntelang antrainierten Geschmack zum unverrückbaren Maß aller Dinge machte und einen Kaffee mit Alpro Soja Light (die geschmacklich von den meisten noch nicht einmal als Nicht-Kuh-Milch erkannt wird) für grünlich und ungenießbar erklärte. Aus mittlerweile mehrfacher nicht nur eigener Erfahrung kann ich definitiv sagen, dass sich jeder an den Geschmack von Pflanzeneiweißdrinks anstelle von Kuhmilch gut gewöhnen kann, wenn er ihnen nur mal eine zweite und dritte Chance gibt. (Fast niemand mochte den ersten Schluck Bier oder Wein - und trotzdem trinkt fast jeder Erwachsene gelegentlich das eine oder das andere.) Nicht nur, dass man durch das Vermeiden von Kuhmilch das tausendfache Leid trauernder Mütter verringern kann - man tut sich (gerade als Mann!) auch selbst damit einen großen gesundheitlichen Gefallen, wie ich in einem späteren Post sicher noch mal genauer ausführen werde.

Doch auch diese "Geschmäcklerei" weicht -zumindest in meiner Wahrnehmung- zunehmend der neuen Offenheit gegenüber einer pflanzlichen Ernährungsweise.